In dieser zutiefst berührenden Skulptur verarbeitet der burgenländische Künstler die schwersten Jahre seiner Jugend. Im Alter von fünf Jahren (dargestellt durch fünf aneinander gereihte Löcher an der kürzeren Seite der Skulptur) fand das bisher so luxuriöse Leben des Sohnes eines Winzer Ehepaars mit Aufkommen des österreichischen Glykolwein-Skandals ein reges Ende. Im Jahr 1985 (zu erkennen an den 85 Löchern in der Skulptur) bricht die Haupteinnahmequelle seiner Eltern zusammen. Nadl-Bauer wächst in Armut auf. Das Gefühl, unvollständig zu sein, verlässt ihn sein Leben lang nicht.
Im Alter von 17 Jahren beschließt er, selbst Winzer zu werden und den guten Ruf des österreichischen Weines wiederherzustellen. Schon bald muss er jedoch feststellen, dass er keinen grünen Daumen besitzt. Er fällt in eine schwere Depression.
Die hier ausgestellte Skulptur ist im Rahmen seiner Kunsttherapie entstanden. Mittlerweile ist Nadl-Bauer als freischaffender Künstler in verschiedenen Weinregionen Europas tätig und verziert Weingärten und Kellertore mit seinen berührenden Skulpturen.